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Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich

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Arten und Symptome von Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich

Im Bereich Hals, Nase und Ohren können eine Reihe von gutartigen oder bösartigen Tumorerkrankungen auftreten. Beispiele dafür sind Kehlkopftumore, Rachentumore, Mundhöhlentumore, Speicheldrüsentumore und Halslymphknoten. Tumore im Kopf-Hals-Bereich stehen in Deutschland an vierter Stelle aller bösartigen Erkrankungen.

Tumore im Kopf-Hals-Bereich können sich ausdrücken durch Stimm- und Schluckstörungen, über Wochen andauernde Heiserkeit, Schmerzen und Missempfindungen, Nervenlähmungen im Gesicht, der Mundhöhle oder dem Rachen, Lymphknotenvergrößerungen am Hals oder unklare Gewebeknoten und Schwellungen. In jedem Fall sind die Symptome individuell abzuklären.

Diagnostik - Behandlung - Risikofaktoren von Kopf-Hals-Tumoren

Eine detaillierte Diagnostik ist die Grundlage für eine individuell abgestimmte Therapieplanung bei Tumorerkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich.
Zunächst erfolgt meist eine klinische Untersuchung durch einen HNO-Arzt. Neben Tastbefunden wird mittels kleiner Spiegel und Endoskopen eine Spiegelung der Schleimhäute von Nase, Mundhöhle, Rachen und Kehlkopf durchgeführt. 
Je nach Erkrankungsbild können auch weitere Diagnoseverfahren wie etwa Ultraschall, Computertomographie oder Kernspintomographie notwendig sein. Eine Biopsie, bei der kleine Gewebeproben entnommen und pathologisch untersucht werden, ermöglicht schließlich eine genaue Bestimmung des Tumors. 

Nach einer umfassenden Diagnostik wird zusammen mit dem Patienten und den beteiligten Fachabteilungen im interdisziplinären Tumorboard eine individueller Therapieplan erstellt, der sich an den aktuellen Leitlinien und dem neuesten Stand der Forschung orientiert. 
Für die Behandlung von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich steht am Klinikum Bamberg mit der HNO-Hauptabteilung ein erfahrenes Team mit breiter chirurgischer Expertise bereit, sodass wir den Patientinnen und Patienten das gesamte Spektrum der Tumorbehandlung einschließlich der großen Tumorchirurgie anbieten können.
Bei der operativen Behandlung von Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich wird neben der kompletten Entfernung des Tumors ein besonderes Augenmerk auf den Erhalt oder die Wiederherstellung wichtiger Funktionen wie Schlucken, Sprechen und Atmen gelegt, um die Lebensqualität der Patienten durch die Tumorerkrankung möglichst wenig einzuschränken. Hierzu wenden wir, sofern möglich, bevorzugt minimalinvasive, mikrochirurgische und lasergestuützte organerhaltende Operationsverfahren an. Doch auch bei der operativen Therapie großer Tumoren stellt die funktionelle Rehabilitation einen zentralen Bestandteil der Therapie dar: Durch die langjährige Erfahrung in der Weichteilchirurgie und plastischen Rekonstruktion und durch die enge Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Plastischen Chirurgie finden rekonstruktive Verfahren mit körpereigenem Gewebe wie mikrovaskuläre Geweberekonstruktionen sowie gestielte und lokale Rekonstruktionsverfahren regelmäßig Anwendung.
Je nach Krankheitsbild kann in Anschluss oder begleitend zur operativen Entfernung eine Chemo- oder Bestrahlungstherapie notwendig sein.
 

Bei Operationen im Kopf-Hals-Bereich besteht die Herausforderung, dass neben der vollständigen Entfernung des Tumors körpereigene Funktionen wie Schlucken, Sprechen und Atmen ohne Luftröhrenschnitt bestmöglich erhalten werden. Daher werden im Klinikum Bamberg wenn möglich organerhaltende Operationsverfahren mittels minimalinvasiver, mikrochirurgischer und lasergestützter Verfahren angewandt, sofern es die Größe und Lage des Tumors zulässt. 
In enger Zusammenarbeit mit der Sektion Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie wird hohes Augenmerk auf die ästhetische und rekonstruktive Chirurgie gelegt. Unser hohes Anliegen ist es, die bestmögliche Lebensqualität für unsere Patienten auch nach der Tumor-Behandlung sicherzustellen. 
Rehabilitative Maßnahmen wie gezielte Sprach- und Schlucktherapie fördern die bestmögliche Wiedererlangung der Funktionen.

Risikofaktoren für bösartige Kopf-Hals-Tumore sind vor allem der regelmäßige Konsum von Alkohol und Tabak. Aber auch unzureichende Mundhygiene, Mangelzustände in der Ernährung sowie HPV-Infektionen und Schadstoffe in der Umgebung können Risikofaktoren sein.