Im Rahmen einer aktiven Mittagspause machten die Beschäftigten gemeinsam mit Vertretern der Klinikleitung und der Gewerkschaft ver.di vor dem Klinikum am Bruderwald auf die Missstände aufmerksam während Martin Wilde, Vorstand Patientenversorgung der Sozialstiftung Bamberg, gemeinsam mit Klinikverantwortlichen aus dem ganzen Land in Berlin auf die Straße gin
„Ohne einen umgehenden Inflationsausgleich werden viele Krankenhäuser in Deutschland nicht mehr bis zur Krankenhausreform unseres Bundesministers für Gesundheit durchhalten“, so Martin Wilde, Vorstand Patientenversorgung der Sozialstiftung Bamberg. Die Krankenhausreform sei notwendig, wichtig und in aller Munde, vergessen werde bei der ganzen Diskussion jedoch oft die von den Kliniken dringend benötigte finanzielle Soforthilfe aufgrund der Inflation.
Kliniken könnten ihre Erlöse nicht einfach steigern wie es in anderen Branchen durch eine Erhöhung der Preise der Fall ist. „Die Betriebskosten sind um 20 Prozent gestiegen, die Erlöse jedoch nur um sieben Prozent“, erklärt Wilde. „Somit bleiben 13 Prozent der Kostensteigerungen übrig, für die es keinen Ausgleich gibt.“ Auch für die im Frühjahr getroffenen Tarifabschlüsse und die damit verbundenen Zuwächse bei den Personalkosten gebe es von Seiten der Politik keine Refinanzierung. „Wir halten die Erhöhung der Gehälter unserer Mitarbeiter und den für sie geschaffenen Inflationsausgleich für notwendig“, so Wilde. „Nun muss sich die Politik jedoch auch ihrer Verantwortung stellen und die Krankenhäuser wirtschaftlich stabilisieren. Dies ist schließlich auch im Interesse der Beschäftigten.“
„Das Klinikum der Sozialstiftung Bamberg bietet unseren Bürgerinnen und Bürgern eine Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau“, so Oberbürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Andreas Starke. „Um diese gewohnte Qualität der Patientenversorgung vor Ort aufrecht erhalten zu können, benötigen wir schnellstmöglich eine zuverlässige und nachhaltige Unterstützung aus Berlin.“ Gemeinsam mit Vertretern der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg und des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz hatte Starke bereits im Juni bei einer Pressekonferenz in Bamberg eine schnelle Unterstützung der Bundesregierung gefordert. Bisher sind bei den Krankenhäusern jedoch noch immer keine finanziellen Hilfen angekommen.