„Kinder gehören zu den verletzlichsten Patienten“, so Dr. Östreicher. „Wir sehen immer wieder schwerwiegende Verletzungen und Notfälle, die durch Aufmerksamkeit und Prävention eigentlich hätten verhindert werden können. Darum möchten wir Eltern und Großeltern auf die wichtigsten Gefahren im Alltag aufmerksam machen – und auch zeigen, wie wir bei uns in der Klinik selbst für Sicherheit sorgen.“
Zu den drei häufigsten Unfällen bei Kindern zählen:
- Stürze vom Wickeltisch. Schon Sekunden der Unachtsamkeit genügen und das Baby rollt vom Wickeltisch oder die Wippe fällt vom Tisch. Solche Stürze können zu Verletzungen führen und ziehen häufig zumindest eine stationäre Überwachung nach sich. Dr. Östreicher rät: „Kinder niemals unbeaufsichtigt auf erhöhten Flächen liegen lassen und immer eine Hand am Kind behalten.“
- Verschlucken von Fremdkörpern und Medikamenten. Magnete, Ohrringe, Münzen, Knopfbatterien oder auch Medikamente von Eltern oder Großeltern landen schnell im Kindermund – teilweise mit lebensbedrohlichen Folgen oder Vergiftungen. „Medikamente und Kleinteile sollten stets außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden“, so Dr. Östreicher. Hilfreich seien zudem kindersichere Verpackungen. „Für eine erste Einschätzung kann immer auch der Giftnotruf durch die Eltern telefonisch kontaktiert werden, diese Nummer sollten die Eltern griffbereit am oder im Telefon haben“ ergänzt die Chefärztin.
- Ertrinkungsunfälle. Ob Badewanne, Pool, Gartenteich oder Regentonne – bereits wenige Zentimeter Wassertiefe können für Kinder tödlich sein. „Ertrinken geschieht leise und oft unbemerkt“, erklärt Dr. Östreicher. Deshalb lautet ihr Tipp: „Wasserstellen im Garten sichern und Kinder nie unbeaufsichtigt in Wassernähe spielen lassen.“
Neben Aufklärung und Prävention setzt die Kinderklinik der Sozialstiftung Bamberg im Alltag auf viele Maßnahmen, mit denen die Sicherheit und das Wohlbefinden der jungen Patienten gewährleistet werden soll. So können Eltern zum Beispiel standardmäßig bis zum vollendeten neunten Lebensjahr ihres Kindes (und je nach Krankheitsbild auch darüber hinaus) mit aufgenommen werden und während des Aufenthaltes bei ihrem Kind im Zimmer bleiben.
Aus Gründen der Unfallverhütung sind die Steckdosen und Fenster der Kinderklinik gesichert, die Betten sind stabil und an die kleinen Patienten angepasst. Zudem setzt die Klinik auf eine kinderfreundliche Umgebung: Bei den Zimmern handelt es sich maximal um Zweibett-Zimmer, es gibt ein Spielzimmer sowie Angebote zur Ablenkung bei Untersuchungen (z. B. beim Ultraschall).
„Unsere Botschaft zum Welttag der Patientensicherheit ist klar: Prävention rettet Leben. Wenn Eltern Gefahren im Alltag bewusst wahrnehmen und wir im Krankenhaus höchste Standards einhalten, können viele Unfälle verhindert und Kindern ein sicherer Start ins Leben ermöglicht werden“, fasst Dr. Östreicher zusammen.
Ein Video zum Thema Sicherheit in der Kinderklinik finden Sie hier.
Ansprechpartnerin für die Presse:
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