„Kreatives Arbeiten ist für Kinder und Eltern ein wichtiges und heilsames Bewältigungsinstrument, für das in den Räumen des Hospizgebäudes zu wenig Platz vorgesehen ist“, erzählt Göller. Schnell war ihm klar: „Wir müssen handeln und dafür Freiraum schaffen.“ Dank großzügiger Spender – darunter unter anderem die Teilnehmer des TOYRUN 2024 (ca. 50.000 Euro), die Stiftung „Forum Romanum“ (25.000 Euro) und die Anne Gackstatter-Stiftung (30.000 Euro) – der Erlöse aus Firmen-Initiativen und Vereinen sowie vieler Einzelspenden konnte er die stolze Summe von 150.000 Euro zusammentragen und diese nun in einen ganzjährig nutzbaren Raum investieren. „Ich wünsche mir, dass sich das Kinder- und Jugendhospiz und die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit des Hospizvereins in der neu geschaffenen Werkstatt gut ergänzen und sie dieses wunderbare Projekt gemeinsam für kreatives Arbeiten und Gruppentreffs zu Begegnung und Austausch nutzen können“, so Göller.
Beate Neumeister, die Leiterin des Kinder- und Jugendhospizes Sternenzelt, freut sich über die gelungene Gestaltung der Kreativwerkstatt und bedankt sich bei der Abteilung Bau & Technik der Sozialstiftung Bamberg für die Planung und Umsetzung: „Das neue Gebäude auf unserem Grundstück passt sich zum einen architektonisch hervorragend dem Haupthaus an, bietet jedoch zum anderen auch den notwendigen Abstand, den das in unserem Hospizalltag so wichtige, kreative Arbeiten mit den Eltern und Kindern erfordert.“
Gemeinsam mit Marlene Groh, die im Kinder- und Jugendhospiz für den kunstpädagogischen Bereich zuständig ist, erarbeiten die Familien Sterne aus Holz. Verstirbt ein Kind, wird sein Stern im Garten des Hauses aufgestellt. Künftig steht für die Arbeit an den Sternen die neue Kreativwerkstatt zur Verfügung. „Wenn ich mit den Eltern arbeite, dann sprechen wir über Erinnerungen, Emotionen und auch das Sterben. Das Material des Sterns und die ganze Art der Bearbeitung hat etwas mit dem lebensverkürzend erkrankten Kind zu tun“, erklärt Groh. „Die neue Werkstatt bietet uns dafür einen geschützten Raum und mehr Ruhe.“
Neben der eigentlichen Werkstatt sorgen bequeme Sofas und Sitzmöglichkeiten für eine Wohlfühlatmosphäre mit ausreichend Abstand zum Haupthaus. Auch die Kindertrauergruppe des Hospizvereins Bamberg und die neue Geschwistertrauergruppe des Kinder- und Jugendhospizes werden sich in Zukunft hier treffen. „Kreativität hilft da, wo Worte fehlen“, sagt Groh, die sich auf die Arbeit im neuen Raum freut.