Langer Nachmittag der Medizin
und Pflege in
Langer Nachmittag der Medizin
und Pflege: Feiern Sie mit!

Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie: Therapie bei Tumorerkrankungen

zurück

Individuell abgestimmte Therapiemethoden bei Krebserkrankungen

Die Strahlen- oder auch Radiotherapie bietet sich bei sämtlichen Tumorerkrankungen an. Angefangen von Brust-, Prostata-, Lungen- und Hautkrebs über Knochenmetastasen bis hin zum HNO-Tumor und Lymphom. Die Strahlentherapie zerstört die Krebszellen mithilfe ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung. So verschwinden Tumorzellen und Schmerzen werden gelindert.  

Neben der therapeutischen Qualität legen wir großen Wert auf menschliche Zuwendung. Unsere Patienten sehen wir nicht als „Behandlungsfälle“, sondern als Individuen, die uns anvertraut wurden. Dabei kommt uns die überschaubare Größe unserer Abteilung mit eigener Radioonkologischen Bettenstation zugute. Sehr hilfreich ist auch unsere gute Verknüpfung im Klinikum und die enge Kooperation mit dem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentrum Bamberg.

Alle Therapien werden gemeinsam mit den Experten anderer Fachrichtungen (z. B. Gynäkologie, Urologie, Chirurgie, Orthopädie, Radiologie) in den Tumorkonferenzen besprochen. Unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien wird dann die jeweils optimale Therapie festgelegt. Für Patienten mit Gehirntumor oder Tumoren der Wirbelsäule haben wir gemeinsam mit der Neurologie und Neurochirurgie im Hirntumorzentrum Bamberg eine wöchentliche Ambulanzsprechstunde. Hier werden die Patienten von den drei Experten persönlich beraten.

Eine Krebserkrankung ist immer ein schwerwiegender Einschnitt im Leben. Unser gesamtes Team tut alles dafür, Sie bei allen damit verbundenen psychischen und sozialen Problemen zu unterstützen. Dabei werden auch unsere Psychoonkologen und der Sozialdienst unseres Beratungszentrums miteinbezogen.

45 bis 50 Prozent aller Krebskranken können heute geheilt werden. Von den Geheilten haben etwa 50 bis 60 Prozent eine Strahlentherapie oder kombinierte Strahlenchemotherapie erhalten. Bei den Patienten, die keine Heilung mehr erreichen können, erzielen wir mit der Strahlentherapie bei etwa 90 Prozent eine Linderung der Symptome.

mehr lesen

Besondere Bestrahlungsverfahren bei Krebserkrankungen

Mittels einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie können Krebsgeschwulste und gestreute unsichtbare Krebszellen besonders erfolgreich vernichtet werden. Beide Therapieansätze werden dabei gleichzeitig bzw. in einem sehr kurzen zeitlichen Abstand und nicht wie früher zeitlich deutlich versetzt angewandt. Diese simultane Radiochemotherapie verkürzt nicht nur die Behandlungsdauer sondern verbessert nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) auch die Therapieergebnisse. 

Die simultane Radiochemotherapie bietet sich bei sämtlichen Tumorerkrankungen an. Angefangen von Brust-, Prostata-, Lungen- und Hautkrebs über Knochenmetastasen bis hin zum HNO-Tumor und Lymphom.

Die Wirkung der beiden Therapieansätze verstärkt sich bei der simultanen Anwendung gegenseitig:

  • Die Strahlentherapie bekämpft den Tumor direkt, die Chemotherapie tötet an den entfernten Orten im Körper die Metastasen ab.
  • Die Substanzen, die die Zellteilung der Krebszellen stoppen (Zytostatika) unterstützen die Radiotherapie. Umgekehrt verbessert auch die Bestrahlung die Wirkung der Zytostatika.
  • Die Chemotherapie verhindert, dass die Krebszellen die durch die Bestrahlung ausgelösten „Schäden“ am Tumor reparieren.
  • Neue Medikamente schützen gesunde Zellen vor der Radiochemotherapie.

Bei der Brachytherapie wird die Strahlenquelle direkt am Tumor oder an genau der Stelle im Körper platziert, an der sich der Tumor vor der Operation befunden hat. Die Strahlung hat nur eine geringe Reichweite von wenigen Millimetern. Die Strahlendosis wird über die Verweildauer des Radionuklids (instabile und damit radioaktive Atomsorte) oder über dessen Aktivität und Halbwertszeit gesteuert. Das Tumorgewebe kann bei dieser Methode mit einer hohen Dosis bestrahlt werden, ohne dass das gesunde Gewebe zu sehr geschädigt wird.

Brachytherapie wird allgemein zur Behandlung von Gebärmutterhals-, Prostata-, Brust- und Hautkrebs eingesetzt.

Eine Sonderform der Bestrahlung von innen ist das Afterloading: Hierbei werden starke Strahlungsquellen für einen kurzen Zeitraum verwendet. Der Tumor wird zunächst mit Schläuchen, Hohlröhren oder Hohlnadeln „gespickt“. Durch diese werden die Strahlenquellen eingebracht und am Ende der Therapie wieder entfernt. Eingesetzt wird das Afterloading zum Beispiel bei Enddarmkrebs, wenn der Schließmuskel erhalten bleiben soll. Auch bei Gebärmutterhalskrebs und Scheidenkrebs wird diese Methode angewendet.

Bei der stereotaktischen Radiotherapie ist durch bildgesteuerte (meist Röntgen/Durchleuchtung) und computerassistierte Zielführungssysteme eine genaue Lokalisations-Kontrolle und eine sehr exakte Bestrahlung möglich ist. Bei einer sogenannten hypofraktionierten Bestrahlung wird die notwendige Strahlendosis in wenigen „Portionen“ verabreicht.

Die stereotaktische Radiotherapie wird bei Hirn-, Lungen- und Lebermetastasen oder gutartigen Tumoren im Kopf angewendet. Zudem kann auch bestrahlt werden, wenn ein Organ oder Körperglied verletzt ist oder Gefäßmissbildungen vorliegen.

Eine Lasertherapie kann helfen, wenn Patienten durch die Strahlentherapie eine Haut- und Schleimhautentzündung erlitten haben.

Die Lasertherapie ist eine Regulationstherapie. Durch die Laserung wird elektromagnetische Energie in die bestrahlte Körperregion gebracht. An Zellen, die durch die Strahlentherapie oder Chemotherapie geschädigt wurden, werden dadurch Zellstoffwechselvorgänge reguliert beziehungsweise wieder in Gang gebracht. Das betrifft vor allem die Haut- und Schleimhautzellen. Wenn die Lasertherapie im Falle starker Hautreaktionen verordnet wird, z.B. bei der Bestrahlung von Patientinnen mit Brustkrebs, ermöglicht sie ein schnelleres Abheilen der Läsionen. Bei ordnungsgemäßer Anwendung ist Therapie nebenwirkungsfrei.

Sie kann bei sämtlichen Tumorerkrankungen angewendet werden. Eine Therapie wird entweder bereits ab Beginn der Strahlentherapie-Serie oder beim Einsetzen mäßiger bis starker Hautrötungen verordnet. Dann wird die Therapie täglich vor oder nach der Bestrahlungssitzung über eines oder mehrere Felder durchgeführt. Dies dauert etwa 15 bis 45 Minuten.