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Integrative und naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten bei Post-Covid

Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Europaministerin Melanie Huml informieren sich über innovatives Projekt der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde

v.l.n.r.: Dr. Rumo Leistner, Stellvertretender Ärztlicher Direktor, Xaver Frauenknecht, Vorsitzender des Vorstands, Melanie Huml, Bayerische Europaministerin, Klaus Holetschek, Bayerischer Gesundheitsminister, Prof. Dr. Jost Lanhorst, Chefarzt der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde

Demonstration der Hyperthermie, ein Verfahren, das Post-Covid-PatientInnen sehr hilft

„Post-COVID ist ein komplexes und vielfältiges Krankheitsbild, das Experten zufolge etwa zehn Prozent aller an COVID-19-erkrankten Erwachsenen betrifft. Die integrative Medizin kann uns bei der Therapie dieser Spätfolgen helfen, indem sie die Möglichkeiten der konventionellen Medizin und der Naturheilkunde in einem ganzheitlichen Ansatz bestmöglich verbindet“, so eröffnet Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek seinen Besuch in der Sozialstiftung Bamberg. 


Gemeinsam mit Europaminister Melanie Huml informiert sich Holetschek über die neuen Therapieansätze der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde zur Behandlung des Post-COVID-Syndroms. Die Erforschung dieser neuartigen Behandlungsmöglichkeiten wird im Rahmen der bayerischen Förderinitiative mit rund 87.000 Euro gefördert.
Ziel des Projekts ist es, Methoden der integrativen Medizin und der Naturheilkunde hinsichtlich des Einsatzes gegen das Post-COVID-Syndrom zu bewerten. Dabei werden konventionelle Medizin und wissenschaftlich fundierte Naturheilkunde mit gesundheitsfördernden Modifikationen des Lebensstils verzahnt. Zudem soll festgestellt werden, inwiefern die Therapieansätze für eine Übernahme in die Regelversorgung geeignet sind. 


„Im ganzen Bundesgebiet gibt es nur wenige vergleichbare Akutkliniken mit diesem Behandlungsangebot, wie es die Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde der Sozialstiftung Bamberg hat - in Nordbayern ist sie sogar die Einzige. Darauf sind wir in Bayern stolz!“, betont Holetschek. „Die Verbindung von moderner, konventioneller Medizin mit wissenschaftlich fundierter Naturheilkunde ist eine Bereicherung für unser Gesundheitssystem“, ist auch Melanie Huml überzeugt.
Prof. Dr. Jost Langhorst, Chefarzt der Klinik für Integrative Medizin und Projektleiter erläutert die bisherigen Behandlungserfahrungen bei Post-Covid Erkrankungen: „Unsere Erfahrungen mit dem integrativ-naturheilkundlichen Therapiekonzept bei Patienten mit Post-COVID Syndrom sind sehr vielversprechend. Wie freuen uns nun darauf, die Versorgung der betroffenen Patienten wissenschaftlich zu begleiten und weiter zu entwickeln.“


Holetschek betont: „Ganzheitliche Ansätze können im Vergleich zu passiven therapeutischen Ansätzen langfristig zu einem aktiven, eigenverantwortlichen und sicheren Umgang mit langwierigen Erkrankungen verhelfen. Bei Erfolg kann das Bamberger Projekt, das einzigartig in Deutschland ist, einen wichtigen Beitrag in der Behandlung des Post-COVID-Syndroms darstellen und zugleich die wissenschaftliche Verankerung der integrativen Medizin sicherstellen.“ 


Post-COVID kann die Lebensqualität Betroffener massiv einschränken. Die Symptome sind vielfältig und können unter anderem von chronischer Erschöpfung („Fatigue“) über Kopfschmerzen bis hin zu massiven Konzentrationsstörungen reichen. Ziele des geförderten Projekts sind: eine kurz- und langfristige Reduzierung des Hauptsymptoms „Chronische Fatigue“, die Steigerung der Lebensqualität und die Wiederaufnahme der Erwerbsfähigkeit durch Anwendung integrativ-naturheilkundlicher Verfahren.

Mehr zum Projekt:
Name: „Forschungszyklus: Integrative Medizin und Naturheilkunde in der Behandlung des Post-COVID-Syndroms“
Laufzeit: bis 31.12.2022
Fördersumme: rund 87.000€

Projektaufbau:
Das Vorhaben ist in zwei Projektteile gegliedert. Im ersten Teil erfolgt die Anwendung und Evaluierung eines stationären, multimodalen Therapieprogramms, welches unter anderem klassische Kneipp‘sche Verfahren und Verfahren der erweiterten Naturheilkunde beinhaltet. Die Wirksamkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit des Therapieansatzes werden durch eine begleitende prospektive Longitudinalstudie im Rahmen eines 14-tägigen, stationären Klinikaufenthalts der Patientinnen und Patienten evaluiert.
Im zweiten Teil wird ein tagesklinisches Konzept verfolgt, das sich über elf Wochen erstreckt. Die Behandlung der Patientinnen und Patienten erfolgt dabei anhand eines multimodalen Stressreduktions- und Lebensstilmodifikationsprogramms. Zum Einsatz kommen unter anderem Module zur Ernährungsverbesserung, Bewegungsförderung, Anwendungen zur Selbstfürsorge und Copingstrategien sowie Ganzkörperhyperthermie verbunden mit einer Sauerstofftherapie. Die Evaluation erfolgt durch eine prospektiv randomisiert kontrollierte Studie.
Unterstützt wird die Behandlung durch E-Health-Komponenten, darunter ein Fitnesstracker zur Feedback- und Datengenerierung sowie digitale Lernmodule.

Kontakt für betroffene Patienten:
Forschungsabteilung der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde 
Tel. 0951-503-11650 
FIGN@sozialstiftung-bamberg.de