Langer Nachmittag der Medizin
und Pflege in
Langer Nachmittag der Medizin
und Pflege: Feiern Sie mit!

Vorhofflimmern noch schonender behandeln

Die Elektroporation wird als neues Verfahren im Klinikum Bamberg eingesetzt.

Dr. Dietrich und Dr. Wystrach, Leitender Arzt der Abteilung für Invasive Elektrophysiologie.

Der speziell entwickelte Katheter für die Elektroporation.

Wenn das Herz zu schnell und zu unregelmäßig schlägt, ist das häufig Ausdruck von Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung in Deutschland. Am Vorhofflimmerzentrum des Klinikum Bamberg gibt es seit kurzem eine innovative neue Behandlungsmethode, um das Vorhofflimmern ursächlich zu beseitigen. Mit der sogenannten Ablation werden die elektrischen Impulse, die zu den Herzrhythmusstörungen führen, durch eine gezielte Vernarbung von Herzgewebe unterbunden. Das Prinzip der sogenannten Pulmonalvenenisolation ist als Methode bereits seit Jahren weltweit erfolgreich im Einsatz. Dabei werden gezielt Vernarbungen in das Herzmuskelgewebe eingebracht, die daraufhin wie eine Isolationsschicht für das Herz wirken. An den vernarbten Gewebestelle werden die störenden elektrischen Impulse nicht mehr zum Herzen weitergeleitet, sodass der Herzrhythmus nicht mehr gestört wird. Das Vorhofflimmern bleibt damit aus.

Neu verfügbar ist nun das Verfahren der Elektroporation („Pulsed Field Ablation“).  Im Gegensatz zu dem bisherigen Verfahren, bei dem mittels Hochfrequenzstrom Herzmuskelgewebe erhitzt wird, um eine gezielte Vernarbung des Gewebes zu erreichen, kommen bei der Elektroporation hochenergetische Impulse zum Einsatz, die winzige Löcher in den Membranen der Herzmuskelzellen erzeugen. Dadurch, dass Herzgewebe eine niedrigere Schwelle hat, als andere Gewebearten wie etwa Zellen der Speiseröhre oder des Zwerchfelles, wird sichergestellt, dass tatsächlich nur jene Zellen zerstört werden, die für die Impulsunterdrückung notwendig sind. Das umliegende Gewebe wird dabei maximal geschont und Komplikationsrisiken können im Vergleich zu bisherigen Methoden deutlich reduziert werden.

Die Methode und die dafür speziell entwickelten ringförmigen Katheter erlauben zudem eine noch schnellere Durchführung der Behandlung. Gerade einmal 2,5 Sekunden benötigt die Methode, um das anvisierte Herzmuskelgewebe gezielt zu vernarben. Für den Patienten dauert der Eingriff nun meistens deutlich unter einer Stunde. 

Die Erfolgsraten der neuen Methode sind hoch. „Bei rund 70% der behandelten Patienten verschwindet das Vorhofflimmern mit dem einmaligen Eingriff dauerhaft“, erklärt Dr. Alexander Wystrach, Leitender Arzt der Abteilung für Invasive Elektrophysiologie im Klinikum Bamberg. 
Das Klinikum Bamberg ist aktuell die erste Klinik in Ober- und Mittelfranken, welche die neue Methode anwendet. „Mittlerweile werden wir von den Patienten immer wieder gezielt auf die neue Methode angesprochen“, berichtet Dr. Wystrach. Die Erfolge der Behandlung sprechen für sich. „Das neue Verfahren ist sicher, schnell und hocheffektiv, um das Vorhofflimmern und die damit verbundene Beschwerden für die Patienten dauerhaft zu beenden,“ so Dr. Wystrach.
 

Fragen und Kontakt:

Medizinische Klinik I, Sektion Invasive Elektrophysiologie
Sekretariat
Tel.: 0951 503-15411
elektrophysiologie@sozialstiftung-bamberg.de