Das Klinikum Bamberg und die Klinikum Bayreuth GmbH verfügen beide über eine herausragende Kompetenz in der Lungenmedizin. Um das bestehende Versor-gungsangebot in Oberfranken auch ab 2025 gewährleisten zu können, werden die beiden Krankenhäuser nun ein überregionales Lungenkarzinomzentrum aufbauen.
Der Hintergrund: Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat Mindestmengen pro Krankenhausstandort für bestimmte spezialisierte und planbare Eingriffe festge-legt. Dieser Festlegung liegt die Erfahrung zugrunde, dass die Behandlungsergebnis-se nachweislich besser sind, wenn ein Krankenhaus – etwa bei Lungenkrebs – über Routine und Erfahrung verfügt. Ab 2025 müssen Krankenhäuser mindestens 75 Lun-genkrebs-Operationen pro Jahr ausführen. Allein werden weder das Klinikum Bam-berg noch die Klinikum Bayreuth GmbH die neue Mindestmenge erreichen können.
Aus diesem Grund sieht die Kooperation vor, dass die Operation ab 2025 nur noch am Standort Bamberg erbracht wird, während Vor- und Nachsorge im jeweiligen wohnort-nahen Krankenhaus erfolgen wird. „Hier geht es nicht nur um die Erfül-lung der Vorgabe des G-BA“, sagt Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH. „Mit der Kooperation wird die Qualität in Diagnostik und Thera-pie inklusive des operativen Eingriffs gesteigert“, so Martin Wilde, Vorstandsvor-sitzender der Sozialstiftung Bamberg. „Durch die gemeinsamen Standards erhöhen wir die Beratungsqualität für die Patienten.“
Mit den beiden Maximalversorgern in Oberfranken treffen sich zwei Krankenhäuser auf Augenhöhe. „Mit der Kooperation zwischen Bamberg und Bayreuth wollen wir im ersten Schritt die Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs auf höchstem Ni-veau sicherstellen“, so Prof. Dr. Georg Pistorius, Ärztlicher Direktor des Klinikums Bamberg. „Wenn das erreicht ist, werden wir die Vorbereitung für eine Zertifizie-rung als standortübergreifendes Lungenkrebszentrum beginnen, die wir für 2026 anstreben.“
Kooperation auf Augenhöhe – das ist die Maxime, mit der die beiden Krankenhäu-ser der maximalen Versorgungsstufe in Oberfranken zukünftig noch enger zusam-menarbeiten wollen. Die beiden Krankenhäuser verfügen beide über eine heraus-ragende Kompetenz in der Lungenmedizin - am Klinikum Bamberg wurde das Lun-genzentrum erst zu Beginn dieses Jahres rezertifiziert und durch externe Audito-ren die Behandlung der Patienten auf höchstem Niveau mit modernsten konserva-tiven und operativen Verfahren einschließlich schonender, minimalinvasiver Ein-griffe bescheinigt.
Diese Kompetenz soll nun für eine optimale Diagnostik, operative Behandlung, onkologische Therapie und Nachsorge gebündelt und so ein gemeinsamer Pfad für Patientinnen und Patienten, die an Lungenkrebs erkrankt sind, etabliert werden. Strukturelle und personelle Vorbereitungen für die intensive Kooperation, die zu Jahresbeginn 2025 starten soll, werden jetzt getroffen.
Es ist das gemeinsame Ziel, eine qualitativ hochwertige Versorgung von Patienten sicherzustellen. Deshalb hat man eine Kooperation vereinbart, von der man in Bayreuth und Bamberg überzeugt ist. Für die Bayreuther Patienten bleibt das Klini-kum Bayreuth weiterhin erste Anlaufstelle. Hier findet die Diagnostik statt, hier werden sie auf die Operation vorbereitet. Die Operation nehmen dann die Top-Mediziner am Klinikum Bamberg vor. Die Nachsorge wird dann aber wieder woh-nortnah im Onkologischen Zentrum am Klinikum Bayreuth erbracht.
Im Klinikum der Sozialstiftung Bamberg werden Dr. Bernd Linsmeier, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie, und Dr. Rumo David Leistner, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, thorakale Onkologie, Intensivmedizin, Allergologie und Schlafmedi-zin mit Dr. Claus Steppert, dem Chefarzt der Klinik für Pneumologie der Klinikum Bayreuth GmbH, zusammenarbeiten. Dr. Steppert und Dr. Linsmeier sind Bay-reuther Weggefährten und haben vor Jahren bereits gemeinsam Konzepte für die Weiterentwicklung der Lungenmedizin und insbesondere für die Verbesserung der Behandlung von Lungenkrebs entwickelt, die jetzt neue Aussicht auf Umsetzung haben.
„Hinter der Krankenhausstrukturreform steckt die Idee, anhand kluger und strate-gischer Vernetzungen flächendeckend die Versorgung in Oberfranken sicherzustel-len“, so Andreas Starke, Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der So-zialstiftung Bamberg. „Mit der Vereinbarung zum Aufbau eines überregionalen Lun-genkarzinomzentrums stärken wir gemeinsam mit der Klinikum Bayreuth GmbH unsere Position auf dem Gebiet der Lungenerkrankungen. Die Kooperation ist ein erster Schritt, den wir frühzeitig gemeinsam gehen.“