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Eine kulturelle Entdeckungsreise durch den Fastenmonat in Bamberg

Ausstellung „Die Tage des Ramadan"

Ein Schnitt – und dann ein Schritt in die Welt des Ramadan: Stadtrat Heinz Kuntke, Malteser-Diözesangeschäftsführerin Claudia Ramminger, Jutta Weigand von der Sozialstiftung Bamberg und eine Karola Hoh vom Quartiersbüro Ulanenpark bei der Ausstellungseröffnung.Foto: Adrian Grodel / Malteser

Bamberg. Für gläubige Muslime auf der ganzen Welt ist der Ramadan ein zentraler Bestandteil ihrer Religion. Der Fastenmonat hat in diesem Jahr am 2. April begonnen und dauert noch bis zum Sonntag (1. Mai). Grund genug für die Malteser und für die Sozialstiftung Bamberg, diesem wichtigen Brauch eine Ausstellung zu widmen und einmal genauer hinter die Kulissen zu schauen. Anhand von Bildern, Infotexten, Dekoration und süßem Gebäck können Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „Die Tage des Ramadan“ am Samstag, am Montag und am Dienstag Einblicke in islamische Traditionen während des heiligen Monats gewinnen. Das Kooperationsprojekt, das am heutigen Freitag (29. April) gestartet ist, soll ein Ort des Austauschs und der Begegnung sein und somit Brücken über regionale, kulturelle und religiöse Grenzen hinweg schlagen.

„Zu einer gelungenen Integration gehören mehr als nur Sprache und Arbeit. Vor allem die Kultur des jeweils anderen zu verstehen, ist wichtig. Wenn sich beide Seiten kulturell näherkommen, dann hilft dies, Vorurteile abzubauen und friedlich zusammenzuleben. Genau dazu will diese Schau betragen“, sagte Samer Rahhal, Mitorganisator der Ausstellung und Leiter der Integrationsdienste bei den Maltesern, während der Eröffnung am Freitag.

Malteser-Geschäftsführerin Claudia Ramminger: Auf das Neue einlassen Auch die Diözesangeschäftsführerin der Malteser im Erzbistum Bamberg, Claudia Ramminger, betonte in ihrer Grußbotschaft, dass für sie gelungene Integration „lebendige Gemeinschaft, offene Gemeinschaft und Interesse an den Kulturen und Traditionen aller, die in dieser Gemeinschaft zusammenleben“ bedeute. Menschen, die aus anderen Ländern und Kulturen zu uns kommen, dürften nicht nur auf die Rolle der Hilfebedürftigen, Notleidenden und Bittsteller reduziert werden. „Das Fremde kann auch aus einer anderen Perspektive betrachtet werden: Es bringt Neues, es bringt Außer-Gewöhnliches, es erweitert den Horizont aller, die sich auf dieses Neue einlassen“, sagte Ramminger.

Stadtrat Kuntke: Austausch von Kulturen erweitert Horizont


Nach den Worten des Bamberger Stadtrats Heinz Kuntke, der in Vertretung von Oberbürgermeister Andreas Starke die Ausstellung eröffnete, lehrt der Blick in die Geschichte, dass das Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen unter dem Dach einer Stadt sehr viele Früchte hervorbringen kann. Entscheidender Punkt hierbei: Nicht gemeint sei das Nebeneinander von Kulturen, sondern der für alle Seiten gewinnbringende, weil Horizont erweiternde Austausch von Kulturen. „Zu diesem Austausch tragen Sie mit der Ausstellung ,Die Tage des Ramadan‘ im Quartiersbüro am Ulanenpark bei“, sagte Kuntke an Samer Rahhal und die Organisatoren gerichtet.

Wie Kuntke betonte, sendet der Fastenmonat Ramadan auch ein starkes Signal in diese vom Krieg in Europa geprägte Zeit. „Angesichts der Bilder vom Schrecken des Krieges eint uns alle der Wunsch nach Beendigung und Aussöhnung. Brücken schlagen, Verständnis füreinander aufbauen und der respektvolle Umgang miteinander sind stets und überall unschätzbare soziale Tugenden. Mit der Ausstellung bauen Sie, liebe Initiatoren, eine Brücke zwischen Kulturen, und tragen so zum besseren Verständnis und zum Miteinander hier vor Ort bei.“

Jutta Weigand von der Sozialstiftung: Wunderburg ist ein buntes Viertel

Dem schloss sich Jutta Weigand gerne an, Geschäftsführerin der Sozialstiftung Bamberg Altenhilfe gGmbH, zu der das Quartiersbüro am Ulanenpark gehört. „Die Wunderburg ist ein buntes Viertel. Umso schöner ist es, dass wir als Quartiersbüro an dessen Gestaltung mitwirken dürfen - mit dieser gelungenen Kooperation, die dazu dient, dass wir den Background unserer NachbarInnen, Freunde und KollegInnen besser verstehen können. Die Ausstellung besuchen und darüber diskutieren, das sind Bürger im Dialog! Wir freuen uns auf einen regen Austausch.“

Der Fastenmonat Ramadan ist eine besondere Zeit der Einkehr und des Mitgefühls für andere Menschen, besonders für Bedürftige, eine Zeit der Gemeinschaft und des Miteinanders, Zeit des Zusammenkommens und der Begegnung. Neben der körperlichen und spirituellen Übung sind soziale und kulturelle Festivitäten wie z. B. gemeinsame Gebete und das abendliche Fastenbrechen in großen Freundes- und Familienkreisen damit verbunden. Essen und Trinken sind während des vierwöchigen Fastens von Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang tabu, ebenso wie Rauchen, Geschlechtsverkehr und andere Arten des Genusses. Der Ramadan endet mit dem Fest von Eid al-Fitr, das drei Tage dauert.