Forschung und Wissenschaft

Seit Januar 2019 ist die Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde der Sozialstiftung Bamberg unter Leitung von Chefarzt Professor Dr. med. Jost Langhorst in der Patientenversorgung.   Der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde angeschlossen ist eine Stiftungsprofessur an der Universität Duisburg-Essen, sowie eine eigene Forschungsabteilung als deren unmittelbarem Arbeitsbereich.

Die Forschungsabteilung widmet sich der Erforschung naturheilkundlicher Methoden und der Durchführung wissenschaftlicher Studien, zum Einsatz kommen dabei etablierte wissenschaftliche Methoden. Das interdisziplinäre Team der Forschungsabteilung zeichnet sich durch fächerübergreifendes Expertenwissen sowie langjährige Forschungserfahrungen aus.

Auf diesen Seiten finden Sie Informationen zur Forschungsabteilung, aktuellen Forschungsthemen sowie Projekten. Weiterhin werden auf diesen Seiten regelmäßig Ergebnisse von Studien vorgestellt, und Studienaufrufe für geplante veröffentlicht.

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Mitarbeiter der Forschungsabteilung

Bild von Sekretariat Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde

Chefsekretärin


Sekretariat Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde

Mitarbeiter

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Chefsekretärin


Sekretariat Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde

Schwerpunkte

Klinische Studien

Obgleich die meisten naturheilkundlichen Therapieverfahren auf eine lange Tradition zurückgehen d.h. hier reichhaltiges Erfahrungswissen zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegt, existiert nur für wenige Verfahren objektive Evidenz aus wissenschaftlichen Studien. Die kritische Prüfung traditioneller und komplementärer Verfahren ist jedoch mehr und mehr notwendig, um diese Verfahren im Gesundheitswesen zu etablieren, und damit Patientinnen und Patienten verfügbar zu machen. Aus diesem Grund führt die Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde regelmäßig klinische Studien durch, mit denen z.B. die Wirkung einzelner naturheilkundlicher Verfahren oder kompletter integrativer Therapieprogramme zu evaluieren.

Versorgungsforschung

Um Patientinnen und Patienten optimal zu behandeln, nimmt die Versorgungsforschung den medizinischen Alltag in den Blick. Mittels Befragungen konnte so zum Beispiel umfassend gezeigt werden, dass Naturheilverfahren in der Bevölkerung eine sehr hohe Akzeptanz und Nachfrage erfahren. Weniger gut untersucht sind jedoch Beweggründe für eine solche Anwendung sowie die konkrete Anwendungssituation, oder Wirksamkeit und Sicherheit naturheilkundlicher Verfahren im Alltag. Durch diese Art der Forschung kann maßgeblich dazu beigetragen werden, die Versorgung der Bevölkerung mit naturheilkundlichen Maßnahmen zu verstehen und entsprechend zu steuern, um Über-, Unter- oder Fehlversorgung entgegenzuwirken.

Grundlagenforschung

Die Grundlagenforschung überprüft grundlegende Zusammenhänge in der Natur, und kann damit die Wirkmechanismen naturheilkundlicher Verfahren aufdecken, z.B. der Art und Weise auf die pflanzliche Medikamente ihre Wirkung im Körper entfalten. Für diese Art der Forschung unterhält die Klinik diverse Kooperationen zu Laboren und naturwissenschaftlichen Instituten.

Leitlinien

Die Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Kliniken Essen-Mitte, Medizinische Fakultät der Universität Essen gründete im Jahr 2011 die Arbeitsgruppe „Naturheilkunde und Komplementärmedizin in medizinischen Leitlinien“, seit Jahr 2019 wird die Arbeitsgruppe durch das Bamberger Team verstärkt. Seit Gründung hat die Arbeitsgruppe an wichtigen Leitlinien bezüglich internistischen Themen mitgearbeitet, so zum Beispiel an 5 Nationalen VersorgungsLeitlinien (Diabetes, COPD, koronarer Herzkrankheit, Rückenschmerz und Asthma) und 25 S3-Leitlinien, und der Europäische Leitlinie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

    Klassische Naturheilkunde

    Das Grundprinzip der klassischen Naturheilkunde ist die Anregung der Selbstheilungskräfte (Selbstregulation) durch natürliche Heilmittel wie Sonne, Luft und Wasser, aber auch Heilpflanzen und gesunde Ernährung. In der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin werden naturheilkundlicher Therapien wie Schröpfen und Pflanzenheilkunde aber auch Selbsthilfestrategien wie Wickel und Auflagen beforscht.

    Ernährung

    Die Ernährung ist eine der wesentlichen Säulen der Naturheilkunde, und eng mit Gesundheit und Krankheit verknüpft. Neben allgemeinen gesundheitsförderlichen oder erkrankungsspezifischen Ernährungsformen fokussieren sich unsere Forschungsansätze auch auf den Verzicht auf Nahrung, das sogenannte Fasten. 

    Mind/Body Medizin

    Die Ordnungstherapie ist ein strukturiertes Gesundheitstraining, das traditionelle Konzepte der „Lebensordnung“ modernisiert. Die Mind-Body-Medizin ergänzt sie um Aspekte der Meditation, Entspannung und kognitiven Therapie. Ein besonderer Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten ist die Überprüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von meditativen Bewegungstechniken (Yoga, Tai Chi, Qigong), Achtsamkeit und Meditation sowie multimodaler Mind/Body medizinischer Programme.

    Physiotherapie und Manuelle Therapien

    Manuelle Verfahren werden bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparats sehr häufig in Anspruch genommen, allerdings sind Wirksamkeit und Wirkmechanismen oftmals unzureichend belegt. Mit unseren Studien möchten wir dazu beitragen, die Wirksamkeit von klassischer Massage, Bindegewebsmassage, oder Osteopathie zu untersuchen.

    Selbsthilfe/Selbstfürsorge

    Die Naturheilkunde hält ein großes Spektrum an Verfahren bereit, die sich zur Anwendung im Rahmen der Selbsthilfe/Selbstfürsorge eignen, und damit die Eigenverantwortlichkeit von Patientinnen und Patienten stärkt. Obwohl derartige Verfahren in der Medizin oft als Hausmittel belächelt und wenig wertgeschätzt werden, erzielen sie in der Praxis oft verblüffende Erfolge, und das bei geringen Kosten und Aufwand. Ziel unserer Forschung ist die Wiederentdeckung und eine kritische Prüfung dieser Erfahrungsschätze der Naturheilkunde.

    Medizinische Leitlinien prägen zunehmend die Gesundheitsversorgung. An ihnen orientieren sich die Ärztinnen und Ärzte - vor allem kommende Generationen. Doch bisher wurden naturheilkundliche und komplementärmedizinische Inhalte, die für mehr als 70 Prozent der Bevölkerung von Bedeutung sind, kaum oder nicht differenziert in den medizinischen Leitlinien berücksichtigt.

    Um diese Lücke zu schließen, wurde 2011 mittels einer großzügigen Förderung durch die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung, und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Naturheilkunde (DGNHK), der Gesellschaft für Phytotherapie (GPT) an den Kliniken Essen-Mitte eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die systematisch die vorhandene Evidenz zur Naturheilkunde und Komplementärmedizin aufarbeitet und kritisch bewertet, um sie aktiv in die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) einzubringen. Die Arbeitsgruppe wurde 2019 durch die neu etablierte Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde am Klinikum Bamberg erweitert.

    Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

    Die Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde unterhält eine eigene Studienambulanz. Unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Langhorst werden in der Studienambulanz klinische Studien durchgeführt. Geprüft werden unter anderem neue und für bestimmte Erkrankungen noch nicht etablierte Medikamente, insbesondere Medikamente pflanzlicher Natur.

    Mit der Tätigkeit der Studienambulanz wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, Naturheilverfahren in unserem Gesundheitssystem zu etablieren. Dazu führen wir klinische Studien der Phase II-IV durch, die für die Zulassung von Medikamenten auf dem Arzneimarkt notwendig sind. Alle Studien durchlaufen im Vorfeld die notwendigen Genehmigungsverfahren, und werden vor Durchführung von einer Ethikkommission kritisch geprüft.

    Die Studienambulanz verfügt über die notwendige Infrastruktur, unter anderem sind mehrere Behandlungsräume und Büros, abschließbare Lageräume und Schränke für die Studienmedikation, sowie technische Geräte vorhanden.. So stehen verschiedene Kühlschränke (-20 °C, -80°C) und eine Zentrifuge, sowie hausintern diagnostische Apparaturen sowie Labor zur Verfügung. Ein Monitor-Arbeitsplatz mit Internetzugang sowie ein separater Warte- und Aufenthaltsbereich für Patienten sind ebenfalls vorhanden.

    In der Studienambulanz erwartet sie ein qualifiziertes und nach GCP-ausgebildetes Fachpersonal. Die Mitarbeiter verfügen über studienspezifische Ausbildungen und langjährige Studienerfahrung. Sollten Sie Interesse haben, uns als Partner für klinische Studien zu gewinnen, würden wir uns über Ihre Kontaktaufnahme sehr freuen. 

    Teilnahme an klinischen Studien

    Interessenten für die Teilnahme an klinischen Studien sind herzlich bekommen sich mit uns in Verbindung zu setzen. Sobald klinische Studien durchgeführt werden, werden wir Sie umfassend über eine mögliche Teilnahme an der Studie informieren. Als Teilnehmer einer solchen klinischen Studie haben Sie die Möglichkeit, noch nicht zugelassene Therapien zu erhalten. Dies ist insbesondere dann interessant, wenn die zugelassenen Therapien nicht ansprechen bzw. starke Nebenwirkungen haben. Mit ihrer Teilnahme tragen sie weiterhin dazu bei, wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit dieser Verfahren zu gewinnen, sodass auch zukünftige Patienten davon profitieren können.
     

    Veröffentlichungen

    Wissenschaftliche Publikationen

    Konferenzbeiträge

    Medien/ TV/ Funk